Zentrale Themen der Arbeiten von Gisela Lücke sind Kopf und Stele. Ihr Material, sei es Ton, Porzellan oder der Ziegel, sind die idealen Werkstoffe, um ihre Arbeiten entstehen zu lassen.

Der Kopf ist die Behausung fast aller unserer Sinne. Als Schädel ist er die umhüllende Architektur unserer Gedanken und unserer Kreativität.

Die Stele stellt eine vertikale Skulptur dar, Ausdruck für Dialog, Bewegung in der Begegnung, Körper – Sprache, für das menschliche aufeinander angewiesen und miteinander verbunden zu sein, das Zusammentreffen, das Sich Begegnen. Symbol für ein Gefühl unserer eigenen komplexen Existenz in diesem Leben – leben!

In dieser Form kreativen Tuns findet Begegnung in vielfältiger Weise statt, konkret in der Begegnung mit den Malmitteln, im Bild selbst, mit sich selbst, mit den Skulpturen von Gisela Lücke im gemeinsamen Raum / Kunstraum, schließlich mit dem Betrachter.

Porzellan ist ein Material voller Widersprüche. Seine Beherrschung erfordert große Erfahrung unter den keramischen Techniken. Es ist immer wieder spannend, wenn das Porzellan, einer der sprödesten und härtesten Stoffe, etwas ganz anderes assoziieren lässt: zart, zerbrechlich, weich, schwebend, flatternd, tanzend.

Das Porzellan verzeiht bei der Verarbeitung keine Fehler, diese Herausforderung reizt mich. Ich arbeite ganz präzise und exakt und ich rechne aber dann damit, dass beim hohen Brand etwas passiert, dass ich nicht steuern kann. Dieser Zufall ist bewusst ein Element meines gestalterischen Konzeptes.